Ihre Legobausteine sind DNA-Basen, Proteine und RNA, ihre Bauwerke sind künstliche Gene und Zellen: Forscher auf dem Gebiet der synthetischen Biologie arbeiten daran, aus den Grundbausteinen des Lebens neue Organismen zu schaffen - oder bestehende so umzubauen, dass sie spezifischen Zwecken dienen. Dadurch, so die Hoffnung, eröffnen sich in Zukunft völlig neue Möglichkeiten der Anwendung.
Pflanzen als Sprengstoffanzeiger, Algen, die Wasserstoff erzeugen und Mikroben, die Sondermüll beseitigen, Arzneimittel produzieren oder Krebszellen jagen - diese Errungenschaften soll die synthetische Biologie zukünftig bringen. Denn mit dem Instrumentarium dieser Technologie sollen, so hoffen die Forscher, zukünftig maßgeschneiderte Zellen und Lebewesen produziert werden können.
Noch ist man weit davon entfernt, das Inventar der Natur komplett umkrempeln zu können. Zu komplex ist die Zellmaschinerie, um bisher auf das Kopieren bewährter Gene und Sequenzen verzichten zu können. Aber immerhin: Die erste Bakterienzelle mit einem komplett künstlich hergestellten Genom gibt es bereits. Und auch schon erste zu Arzneimittelfabriken umfunktionierte Mikroben und Zellen, die als Biosensoren Sprengstoffe oder andere Stoffe anzeigen können.
Was diese in den Labors der Forscher zusammengebastelten Lebewesen für die Umwelt und Natur bedeuten, welche Risiken mit ihnen verbunden sind, ist bisher kaum bekannt und erforscht. Mit der Weiterentwicklung der Technologie aber - damit rechnen auch die Forscher - könnten sich hier völlig neue ethische Fragen und Sicherheitsprobleme ergeben.
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